Im März 2011 wurde Japans Nordosten von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht. Das Beben und die mächtigen Tsunamis, die als Folge der Erschütterungen wenig später Japans Küste trafen, töteten mehr als zwanzigtausend Menschen. Viele weitere Menschen bleiben vermisst. Die Flutwellen beschädigten das Kernkraftwerk Fukushima Dai-ichi so schwer, dass es in drei der Reaktoren zur Nuklearschmelze kam. Massive radioaktive Kontamination von Meer und Land waren die Folge. Die Bevölkerung im Umkreis von 30 Kilometer wurde evakuiert und lebt bis heute in Auffanglagern. Die Familie Okamura lebt nur wenige Kilometer ausserhalb dieser Sperrzone. Greenpeace Japan konnte auf den Feldern der Familie, die seit vielen Jahren ökologische Landwirtschaft betreibt, keine nennenswerte Radioaktivität feststellen. Mit grosser Verantwortung für ihre Kunden messen sie minutiös die verschiedenen Feldfrüchte ihrer Ernte auf Kontamination und veröffentlichen die Werte auf den Produktverpackungen. Meist ist keine Verstrahlung nachweisbar, wenn doch, dann weit unter dem gesetzlichen Grenzwert. Dennoch blieben die Kunden fern. Die Region Fukushima ist  stigmatisiert. Adäquate Kompensationen von der Betreiberfirma des havarierten AKW, TEPCO, sind schwierig zu bekommen. Tatsuko und Shin Okawara arbeiten weiter als Biobauern und gründeten zudem ein Begegnungs-und Verkaufszentrum, das sie "Esperi" (Esperanto für Hoffnung) nannten. Damit motivieren sie sie ihre Nachbarn und sich selber weiterzumachen. Das Charisma und die Kraft der beiden ist bemerkenswert. Ich habe dieses Projekt im Sommer 2012 und Winter 2013 mit Unterstützung der Stiftung Kulturwerk VG Bildkunst fotografiert.